Auszeichnung des Gymnasiums Marktbreit zur Umweltschule in Europa
Zum dritten Mal in Folge überreichte der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber am 19.12.2018 unserer Schule die Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule für das Schuljahr 2017/2018“ im Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Bamberg. Laut Umweltminister Thorsten Glauber seien die an insgesamt 130 Schulen Unterfrankens, Oberfrankens & Teilen Mittelfrankens durchgeführten Projekte zur Nachhaltigkeit in mehrfacher Hinsicht wichtig, da sie das persönliche Engagement und die Eigeninitiative junger Menschen förderten sowie einen Beitrag zu mehr Umweltschutz im Schulalltag leisteten. Zudem trügen Umweltschulen durch ihr Engagement dazu bei, einen nachhaltigen, generationengerechten Lebensstil zu entwickeln.
Die Jury aus Mitgliedern des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen sowie des LBV als Koordinator dieser Auszeichnung entscheidet über die Vergabe des Titels.
Im Rahmen der beiden diesjährigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen „Nachhaltiges und faires Konsumieren“ und „Klimawandel und Energiewende“ haben etliche Klassen unserer Schule verschiedenste Projekte durchgeführt, die beim LBV zur Prüfung eingereicht wurden.
Schüler und Schülerinnen des Wahlkurses „Forscherakademie“ beschäftigten sich während des gesamten Schuljahres mit dem Thema des „autarken Lebens“. Sie sammelten Ideen und überlegten, was nötig ist, um ohne Stromspeisung und Wasserversorgung leben zu können, und bauten dazu ein autarkes Modellhaus. Aufgrund eines Vortrags von Prof. Arthur Korte von der Universität Würzburg besuchte eine 10. Klasse unseres Gymnasiums den Lehr-Lern-Garten des Botanischen Instituts und erstellte nach eigener Recherche über einen Zeitraum von ca. drei Wochen Referate zur Anpassungen von Pflanzen an Trockenheit. Schüler und Schülerinnen der Mittelstufe recherchierten in einem länderübergreifenden Projekt mit der Nieuwste School in Tilburg (Niederlande) in Gruppen zu Themen wie „plastic bottles and packaging in local supermarkets“, „E- cars: A new option?“ oder „How sustainable am I able to live?“ mithilfe von Interviews mit dem Leiter des Supermarktes Diska in Obernbreit, mit Mitarbeitern von Bekleidungsgeschäften (Takko, New Yorker und Zeitzeichen in Würzburg) und mit dem Autoverkäufer IGLHAUT in Marktbreit sowie selbst ausgewerteten Fragebögen, die sowohl die Marktbreiter als auch die holländischen Schüler und Schülerinnen ausfüllten. Ihre Ergebnisse präsentierten sie während des Hollandaustausches am 19.-23. März 2018 auf Englisch. Alle Beteiligten machten im Anschluss einen ökologischen Footprint-Test auf https://www.footprintcalculator.org, um ihren Ressourcenverbrauch einschätzen und verbessern zu können. Nach dem Motto „Schüler unterrichten Schüler“ beschäftigte sich die Klasse 8b zum Thema „Fairer Handel“ mit der Planung und Umsetzung einer Unterrichtsstunde in der 5. Jahrgangsstufe am Beispiel von Schokolade, Kaffee, Baumwolle und Handys. Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 7C organisierten eine Sammelaktion für ausrangierte Handys in Zusammenarbeit mit Mobile Box und Missio. Zum Thema „Das nachhaltige Kunstwerk“ planten Schüler und Schülerinnen der Q11 die Konzeption eines Kunstwerkes aus wieder verwendbaren Materialien in fächerübergreifendem Rahmen des Spanisch- & Kunstunterrichtes und seine Umsetzung während des Schulfestes. In Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation „Deckel drauf e.V.“ organisierten Schüler und Schülerinnen der 6. Klassen. eine Sammelaktion für Getränkeflaschendeckel, um mit den Einnahmen der Sammlung Polio-Impfungen in Entwicklungsländern zu ermöglichen. Zusammen kamen 45.000 Deckel, womit 90 Polio-Impfungen finanziert werden können. Die Ethik-Klasse 6abc entwickelte ein Projekt zum Thema „Teilen und Tauschen“. Seitdem besteht die Möglichkeit, Bücher, Spiele, CDs und DVDs, die man zuhause nicht mehr nutzt, in einen Tauschschrank für alle Mitschüler und Mitschülerinnen zu Verfügung zu stellen.
Die Bandbreite der gewählten Themen zeigte laut Birgit Feldmann, der Landeskoordinatorin im LBV, mit welcher Kreativität und Fantasie sich die bayerischen Schulen diesem Bereich widmeten: Ob bei Aktivitäten zu nachhaltigem und fairem Konsumieren, zu Klimawandel und Energiewende, zur Mobilität oder zu Umweltthemen im europäischen Kontext – überall waren die Schülerinnen und Schüler in die Projektentwicklung und -umsetzung mit einbezogen und konnten so hautnah erleben, wie sich ihr Beitrag positiv auf das Schulleben und die Umwelt auswirkt. Einig waren sich alle Beteiligten, dass sich durch diese Projektarbeit viele Kompetenzen und Werthaltungen fördern lassen, die auch weit über den Schulalltag hinaus wichtig sind.
Frank Udhardt