Auf die Steine fertig los !
Endlich war es soweit. In der Morgensonne des zweiten von drei Projekttagen am Gymnasium Marktbreit machten sich 15 Schülerinnen und Schüler mit Hammer und Meißel auf den Weg in den ca. 45 Gehminuten entfernten privaten Steinbruch des Natursteinbetriebes Hartner/ Andreas Fenn.
Am Ziel angekommen hieß es nach einer kleinen Stärkung „Auf die Steine fertig los!“ und die Schülerinnen und Schüler eroberten mit ihrem Hammer den Steinbruch rund um Muschelkalk und Keuper.
Muschelkalk wurde früher einerseits als Gesteinsbegriff („Kalk, der Muschelschalen enthält oder aus Muschelschalen aufgebaut ist“), andererseits auch als Zeitbegriff benutzt („Muschelkalk-Zeit“). Heute wird der Begriff „Muschelkalk“ im Sinne einer Gesteinseinheit verwendet. Muschelkalk war bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts eine fest etablierte Gesteinseinheit, wogegen es beim Keuper bis in die 1820-er Jahre dauerte, bis er als eigenständige Gesteinseinheit erkannt wurde. Der Name „Keuper“ leitet sich von der fränkischen Dialektbezeichnung „Kiefer, Kieber oder Keiper, Keuper“ für bunte, bröckelige Tongesteine ab. Nachdem unsere Naturforscher mit Frau Merten und Frau Lehrieder ihre aus dem Steinbruch gearbeiteten Stücke Muschelkalk und Keuper angesehen bzw. vom Entstehungsprozess her besprochen hatten,
ging es, nun von einer Lehmschicht des Steinbruches nahezu ganzkörperlich bedeckt und rundum glücklich zum Studium von weiteren Gesteinen und Mineralien an das Gymnasium Marktbreit zurück.
Mit Hilfe der Mohsschen Härteskala oder Ritzhärte von F. Mohs (1822) wurde im Schulgebäude auch eine Härtebestimmung verschiedener Mineralien wie z.B. Calcit, Amethyst oder Rauchquarz durchgeführt.
Hintergründe zu den Mineralien wurden von Frau Merten erklärt. Der Name des heilenden Steines Amethyst beispielsweise leitet sich aus dem Griechischen von amethystos = a methuein = „nicht betrunken“ her, was wiederum auf eine Sage mit Bacchus, dem griechischen Gott des Weines, und seiner Liebe zu einer Nymphe zurückgeht. Der Stein verleiht nach dieser Sage vermeintlich Schutz gegen Trunkenheit. Höhepunkt des Projektes war ein Wettbewerb in Form eines Quiz, um den „Geologie-König“ bzw. die „Geologie-Königin“ zu ermitteln. Hier bewiesen sich Simon Vogel, Theresa Schwarz und Jerome Santillan in besonderer Weise.
Am Ende dieses kurzweiligen Projektvormittages waren dann alle um ein Naturerlebnis reicher. Unser Dank gilt hier besonders Herrn Andreas Fenn, der es uns freien Zugang zu seinem privaten Steinbruch des Natursteinbetriebes Hartner ermöglicht hat.
Uschi Merten, Christiane Lehrieder