Erst „Sambier“ dann Europäer: Landtagsabgeordneter Dr. Otto Hünnerkopf zu Gast im Gymnasium Marktbreit

In vielen Ländern wird der Faschismus wieder zum Trend. Auch in Europa, auch in Deutschland. Wie soll es nun mit der EU nach fast-Grexit, Brexit und den lauten Stimmen der Wählerschaft Le Pens in Frankreich weitergehen? Darüber haben sich die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klasse des Gymnasiums Marktbreit mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Otto Hünnerkopf von der CSU intensiv unterhalten. Der Politiker war anlässlich des Europatags zu Gast im Gymnasium.

In einem etwa einstündigen Vortrag erläuterte der Landespolitiker wichtige Stationen der europäischen Integration ebenso wie die Institutionen der EU. Auch die wirtschaftliche Bedeutung Deutschlands innerhalb der EU wurde verdeutlicht. Langeweile kam bei den Schülerinnen und Schüler nicht auf, da der Vortrag als Dialog angelegt war und Schülerrückmeldungen von Beginn an einbezogen wurden. Die Schüler waren durch im Unterricht erarbeitet Fragen intensiv vorbereitet worden. So kam es, dass brisante Themen wie ein Beitritt der Ukraine zur EU sowie die Spannungen mit der Türkei oder auch die Entwicklungen in Nord-Korea thematisiert wurden. Dr. Hünnerkopf erwies sich in allen Themenfeldern als ein kompetenter und schülerzugewandter Gesprächspartner. Energiepolitik interessierte die Schüler ebenso wie der Wirtschaftsstandort Bayern.

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Ein Anliegen der Schülerinnen und Schülern war das Thema Asyl. Hierzu befragt bekräftigte Dr. Hünnerkopf die Haltung der CSU. Gerade um einem Rechtsruck in Europa vorzubeugen, müsse die EU hier zu einer einheitlichen Position finden. Auch müssten die Sorgen der Menschen vor einer unkontrollierten Immigration ernst genommen werden. Dahingehend lobte der Politiker den Weg der Bundesregierung, Regelungen mit Drittstaaten zu finden sowie die Entwicklungshilfe zu fördern. Gegen Ende des Vortrags stand die Frage nach einem europäischen Bewusstsein im Raum. Dr. Hünnerkopf fragte die Schülerinnen und Schüler, ob sie sich als Europäer fühlten. Die Schüler fragten zurück und erfuhren, dass sich der Abgeordnete in erster Linie als „Sambier“ – der Politiker stammt aus dem Ort Untersambach – , erst später als Europäer fühle. Dieses persönliche Statement beschloss einen aufgelockerten und informativen Nachmittag.

Henriette Braun, 10b