Besichtigung der Jugendarrestanstalt in Würzburg
In der Q 11 ist Strafrecht einer der Schwerpunkte im Rechtskundeunterricht. Dabei erarbeitet man grundlegende Prinzipien unseres Strafrechts, streift aber nur kurz den Strafvollzug. Um in diesem Bereich tiefer gehende Einblicke zu erhalten, besichtigte der WR-Kurs von Fr. Eidel (Q 11) die Jugendarrestanstalt (JAA) in Würzburg.
Jugendarrest bedeutet Freiheitsentzug von maximal 4 Wochen in speziellen Jugendarrestanstalten (quasi als Vorstufe der Jugendstrafe in Jugendgefängnissen). Wir konnten die Zellen sowie verschiedene soziale Einrichtungen besichtigen, erfuhren einiges über den Tagesablauf der jugendlichen Straftäter sowie über sozialpädagogische Maßnahmen. Diebstahl, Körperverletzung oder Drogen sind die häufigsten Straftaten, weshalb Jugendliche im Jugendarrest landen. Die Mehrzahl der Insassen ist 18 Jahre oder älter (max. 21). Jugendarrest ist zwar nur kurz, hinterlässt jedoch bleibende Eindrücke. Gerade der erste Tag ist für die meisten Insassen besonders schwer. So ist man nach der Aufnahme bis zum nächsten Morgen eingeschlossen auf ein paar Quadratmetern ohne Fernseher, Handy etc. und hat viel Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Leider ist die Rückfallquote hoch (über 60 %), denn die Gründe, warum Jugendliche straffällig werden, sind vielschichtig, angefangen bei Jugendarbeitslosigkeit über erlebte Gewalt bis hin zu Suchtproblemen. Jugendarrest kann diese Probleme jedoch nicht lösen. So gab diese Exkursion einige interessante Einblicke und reichlich Diskussionsstoff.
Gerlinde Eidel