Wo der Müll hinkommt, wenn er wegkommt!!!

Ende November besuchten die TeilnehmerInnen der Forscherklasse und der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) in einer gemeinsamen Exkursion zusammen mit ihren Wahlkursleitern Herrn Horn und Frau Graf das Müllheizkraftwerk (MHKW) in Würzburg.

Frau Weigl vom MHKW empfing die Gruppe und erläuterte zunächst in einem Seminarraum die Funktionsweise und weiteres Wissenswertes des Müllheizkraftwerks.
So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass aus mehr als 212500 Tonnen Müll jährlich 80,5 Mio. kWh Strom und 88 Mio. kWh Fernwärme produziert werden und dass mit diesem Strom ein Viertel der Haushalte der Stadt Würzburg versorgt wird.

Die „Müllwege“ von Glas, Bioabfall, Papier, Metall, Kunststoff und Sondermüll wurden erläutert und darauf eingegangen, warum ein „Bobbycar“ nichts im gelben Sack zu suchen hat, sondern in die schwarze Tonne muss, da der gelbe Sack nur für Verpackungsmüll bestimmt ist. Auch das Thema Kunststoff beschäftigte alle. Den SchülerInnen wurde bewusst, wie stark Kunststoff im Alltag vorhanden ist und wie viel davon täglich im Müll landet. Ebenso wurde die Problematik von Quecksilber, z.B. in Batterien, bei der Entsorgung von Sondermüll angesprochen und dass Batterien daher keinesfalls in der schwarzen Tonne landen dürfen. Auch die permanente Überprüfung und Kontrolle des Müllheizkraftwerks durch das Landesamt für Umweltschutz wurde thematisiert und dass Umweltschutz hier z.B. durch ausgefeilte Filteranlagen schon lange realisiert wird, was bei diesen Müllmengen (bis aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) unerlässlich ist.

Abschließend gab es noch ein paar technische Daten zur Funktionsweise des Müllheizkraftwerks, bevor die Schüler und Schülerinnen in das „Innere“ des Müllheizkraftwerks vorgelassen wurden.
Beeindruckend waren von außen die drei hohen, bunt bemalten Schlote, aus denen die gefilterte Luft entweicht und auch die Beladung der LKWs mit Schlacke, die bei der Verbrennung übrig bleibt.

Nachdem wir zunächst einen wunderschönen Blick auf Würzburg vom Dach des Müllheizkraftwerks genießen durften, ging es wieder in den warmen Innenbereich. Interessant war es schon im Aufzug, der nicht nur Stockwerke sondern auch Höhenmeter anzeigte. Der Weg über vergitterte Wege, die an einigen Stellen einen Blick in die Tiefe zuließen, führte schließlich in das Herzstück der Besichtigung: den Müllbunker mit 55 Metern Länge und knapp 10 Metern Breite. Die SchülerInnen durften zusehen, wie der Kranführer in seinem mit Monitoren und Joystick ausgestatteten „Sessel“ einen monströsen Polypgreifarm bewegt, um den Müll zuerst gut zu durchmischen und diesen danach in einen von drei riesigen Trichtern fallen zu lassen, deren unteres Ende in einen der drei Brennöfen mündet. Dabei hatten sie einen perfekten Überblick über das Geschehen, da sie sich mit dem Kranführer zusammen in der großen vollverglasten Kabine aufhalten durften. Unvergesslich bleibt sicher, wie sich der Greifarm kinderleicht durch Matratzen bohrte und diese anschließend zusammen mit Unmengen anderen Mülls, wie Schuhen, Weihnachtsdekoration etc. in die Höhe hob. Von dem „Höllenfeuer“ im Ofen (ca. 1000°C) spürten alle nur eine an diesem kalten Tag „erträgliche Wärme“ im Innenbereich.

Gerne hätten sich die SchülerInnen noch länger hier aufgehalten, denn es war interessant, den Greifarm zu beobachten und zu sehen, was er nach oben befördert, wenn er an der Glaskabine vorbeifährt, aber zum Abschluss ging es noch einmal zurück zum Seminarraum, wo alle etwas Infomaterial und einen USB-Stick als kleines Geschenk erhielten.

Diese Einblicke zu bekommen, war sicher für alle ein beeindruckendes Erlebnis, zumal die Müllentsorgung gerade in heutiger Zeit ein im wahrsten Sinne des Wortes „heißes Thema“ ist und auch bleiben wird.

 

Alexandra Graf