Bayern hat gewählt. Unsere Schule auch.
904 bayerische Schulen nahmen in diesem Jahr an der Juniorwahl teil. Bei diesem staatlich geförderten Projekt können Jugendliche an Schulen unter realistischen Bedingungen den Wahlgang simulieren. Die Wahl fand an unserer Schule bereits am Mittwoch statt, die Auszählung darf jedoch immer erst nach Schließung der Wahllokale bekanntgegeben werden.
Im Vergleich zur Erwachsenenwahl ist das Ergebnis doch etwas anders. Die SPD lag an unserer Schule mit 24,5% noch vor Bündnis 90/Die Grünen (23,3%). Die CSU, der eigentliche Wahlsieger, erreichte bei unseren Schülerinnen und Schülern nur 18,6%, und kam damit auf Rang drei. Während die Liberalen hier starke 12,1% holen konnten landete die AfD bei 7,7%. Sie käme damit auch am Gymnasium Marktbreit erstmals über die 5%-Hürde, was mit exakt 5% auch der Partei Die Linke gelang.
Entgegen dem Landestrend kamen die Freien Wähler am Gymnasium nur auf 2,9%. ÖDP (1,5%) und dieBasis (3,5%) scheiterten ebenfalls am Schwellenwert von 5%.
Im Vorfeld der Wahl hatten die Lehrkräfte die wenigen Stunden seit Jahresbeginn genutzt, um die Wahlgesetzgebung und die Kandidaten vorzustellen bzw. vorstellen zu lassen. Die eigentliche Wahlvorbereitung und -durchführung wurde von den freiwilligen WahlhelferInnen gestemmt, die von der Erstellung des Wählerverzeichnisses über die Zustellung der Benachrichtigung bis hin zur Stimmauszählung die Arbeit weitgehend allein erledigten.
Die Wahlbeteiligung von 87,7% ist dabei der Tatsache geschuldet, dass die Klassen gemeinsam zur Wahl gingen. Der Fachleiter Dr. Richter überwachte dabei in der Rolle des Wahlvorstands die Einhaltung der Regeln von der Kontrolle der Wahlbenachrichtigung bis zum Zerschneiden der Wahlurnenplombe. Die Unterlagen werden pflichtgemäß jahrelang aufbewahrt, um eine nachträgliche Überprüfung oder Anfechtung zu ermöglichen.
Diese Simulation hat natürlich einen ernsten Hintergrund. Unsere Gesellschaftsform kann die Teilnahme ihrer Bürgerinnen und Bürger nicht erzwingen, hängt aber genau von dieser ab, um zu funktionieren. Demokratische Mitbestimmung muss also erlernt und gewollt werden. Die Juniorwahl ermöglicht beides.