„Demokratie, das sind wir alle“ – Junior-Bundestagswahl
„Demokratie, das sind wir alle. Jeder soll erfahren, dass es auf ihn ankommt.“ (Horst Köhler). Der im Februar verstorbene ehemalige Bundespräsident hat es auf den Punkt gebracht. Und in genau diesem Sinn bemüht sich das Gymnasium Marktbreit, den Wählerinnen und Wählern der Zukunft zu vermitteln, dass Wählen gehen eben dazugehört zu einer demokratischen Gesellschaft – mit der Teilnahme an der Juniorwahl.
Dass es besondere Zeiten sind, das war im Vorfeld zu spüren. Die Schülerinnen und Schüler waren so interessiert, informiert und meinungsstark wie bei noch keiner Wahl bisher. Die Anspannung der Erwachsenen hatte sich in den Wochen seit der vorzeitigen Parlamentsauflösung übertragen.
Und das Ergebnis der Bundestags-Juniorwahl 2025 zeigt: wer im Netz dominiert, hat bessere Karten bei der Jugend.
Bei dem seit der Wahlrechtsreform ausschlaggebenden Zweitstimmenergebnis am Gymnasium Marktbreit liegt die Linke vorn (25,6%). Auf Platz 2 bei den Schülerinnen und Schülern folgen fast gleichauf SPD (20,0%) und CSU (18,8%). Grüne und AfD erreichen an der Schule beide 10%. Die europafreundliche Volt-Partei (4,4%) liegt noch vor der FDP und der Tierschutzpartei (beide 2,5%). BSW, freie Wähler und andere Kleinparteien kommen auf jeweils unter 2%.
Damit hat sich auch unter den Marktbreiter Jugendlichen der digitale Trend durchgesetzt, wenn auch mit Abstrichen. Der Anteil der links bzw. rechts außen liegenden Parteien ist gestiegen.
Bei der Erststimme würde im Jugendlichen-Wahlkreis allerdings die CSU (Weisgerber) am Gymnasium mit 28,3% klar gewinnen, gefolgt von der Linken (20,1%, Conrad) und der SPD (19,5%, Hümpfer). Die Grünen lägen mit 13,8% (Weidinger) vor der AfD (10,1%, Schuhmann). Alle anderen Bewerber kamen unter 5%.
Die Juniorwahlen sind mit aktuell 7.210 teilnehmenden Schulen bundesweit das größte Simulationsprojekt für Wahlen in Deutschland. Sie bieten Begleitmaterialien und realistische Wahlunterlagen, was für die Jungwählerschaft einen eigenen Reiz entfaltet und gleichzeitig die Hemmschwelle senkt, wenn es dann irgendwann gilt, mit 18 den echten Stimmzettel auszufüllen.
Eine Besonderheit ist noch zu betonen: wieder haben Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich die Wahl organisiert, von der Verteilung der Wahlbenachrichtigungen über den Zeitplan für die Öffnung des Wahllokals bis hin zur Durchführung und regelkonformen Auszählung. Diesem Team gilt also ein großes Dankeschön, und ihr Engagement zeigt, dass sie die Botschaft verstanden haben: Demokratie, das sind wir alle!
Ri