Mathematik-Labor der Universität Würzburg zu Gast
In zwei verschiedenen Klassenzimmern und an drei Stationen befassten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Themen „Origami“, „Armut“ und „Kryptographie“.
In Kleingruppen mussten die Kinder verschiedene Fragestellungen bearbeiten oder Aufgaben und Rätsel lösen. Waren Hilfestellungen nötig, durften diese auf den entsprechenden Seiten der bereit gestellten Laptops in Anspruch genommen werden.
Bei der Station „Origami“ starteten die Schüler und Schülerinnen zunächst mit der Faltung eines kleinen Origami-Kunstwerks. Origami ist die Kunst des Papierfaltens, hat in Japan eine lange Tradition und erstaunlich viel mit Mathematik zu tun. Anschließend widmeten sich die Kinder dann den Vielecken. Durch Faltungen und ein Simulationsprogramm galt es herauszufinden, unter welchen Bedingungen welche Arten von Vielecken entstehen. Verschiedene farbige Darstellungen sollte hierbei die Zuordnung erleichtern und ergaben dann schöne farbige symmetrische Muster.
Die Agenda 2030 umfasst 17 Ziele für eine nachhaltige weltweite Entwicklung. Eines dieser Ziele ist die Beendigung der Armut. Es stellt sich die Frage, wer arm ist und wie sich dies messen lässt. Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler in der Station „Armut“ nach. Zunächst galt es, anhand von Beispielen zu klären, wann man von Armut sprechen kann. Bei der Untersuchung vorgegebener Datensätze wurden dann verschiedene Modelle der Armut betrachtet. Den Auswirkungen des monatlichen Nettoeinkommens auf den Anteil der armen Bevölkerung wurde unter Zugrundelegung der Modelle nachgegangen und über den Nutzen und die Grenzen der Modelle diskutiert.
Nachrichten verschlüsseln und entschlüsseln, das stand im Mittelpunkt der Station „Kryptographie“.
Die Schülerinnen und Schüler begaben sich auf eine Zeitreise, die sie zu den Anfängen der Nachrichtenübermittlung vor über 2000 Jahren führte. Schon im alten Sparta übermittelten die Generäle mit Lederstreifen geheime Botschaften. Unter Zuhilfenahme von Skytales sollte eine Nachricht entschlüsselt und anschließend von den Kindern selbst mit vorgegebenen Papierstreifen eine Botschaft verschlüsselt werden. Der Einfluss der Stabgröße auf die Botschaft und die Cäsar-Chiffre wurden genauer unter die Lupe genommen. Die Cäsar-Chiffre wird schon in Suetons Überlieferung beschrieben und diente nun auch dazu, einen geheimen Code zu knacken, um damit eine Schatzkiste zu öffnen, doch damit war das Rätseln noch nicht zu Ende…
Nachdem der vorangegangene Tag ganz der Erweiterung der Medienkompetenz gewidmet war, forderte das Mathe-Labor nun völlig andere Kompetenzen: Datensätze auswerten, basteln, Simulationsprogramme sinnvoll einsetzen, Geheimnisse lösen, all das stand am zweiten Tag im Vordergrund.
Mit viel Begeisterung waren die Schülerinnen und Schüler bei der Sache und befassten sich einmal mit gänzlich anderen Themen… es wurde gelacht, heiß diskutiert, geknobelt und gut kooperiert.
All das macht Lust auf weitere Mathe-Labore.
Alexandra Graf