Escape Love – Von Liebe, Beziehungen und Walter von der Vogelweide

Zunächst erfuhren die Schülerinnen und Schüler in einem praktischen Workshop, der von Lehrkräften und einer Theaterpädagogin des Mainfrankentheaters durchgeführt wurde, wie es sich anfühlt, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Intonationsübungen verdeutlichten, wie unterschiedlich ein und derselbe Satz wirken kann und auch improvisierte Szenen sorgten für viel Spaß, steigerten aber auch die Wertschätzung gegenüber schauspielerischen Leistungen.

Außerdem wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Stück Escape Love von Elisabeth Pape vertraut gemacht, das sie am folgenden Tag ansehen würden: Drei Jugendliche, die zum Zwecke eines Escape Games in ein leeres Schwimmbecken verfrachtet wurden, machen sich auf die Suche nach der „wahren Liebe“. Dabei könnten die drei kaum unterschiedlicher sein und die ins Becken geworfenen Hinweise oder mittelhochdeutsche Rezitationen von Gedichten von Walter von der Vogelweide sind auch nur bedingt nützlich. Es wird immer klarer: Um sich aus dem Pool zu befreien, müssen Sophie, Maximilian und Marie zunächst ihre eigenen Konzepte von Liebe hinterfragen.

Die Aufführung fand dann am darauffolgenden Tag statt. Mit dem Zug fuhr die Gruppe nach Würzburg ins Mainfrankentheater und besuchte im kleinen Haus die Vormittagsaufführung des Stücks. Dieses zog die Jugendlichen in seinen Bann, was sowohl am Stoff aber auch an der hervorragenden Leistung der drei Schauspielenden lag, die 80 Minuten lang ihre Figur bis in die Haarspitzen lebendig und glaubwürdig verkörperten, so dass die Schülerinnen und Schüler um eine sehr positive Theatererfahrung reicher den Heimweg antreten konnten.

Bettina Dengler