Recycling von Kunststoffen

Viele Gegenstände aus unserem Alltag bestehen aus Plastik bzw. aus Kunststoffen. Wenn sie nicht mehr benötigt werden, werden sie oft weggeworfen und Müllberge entstehen. Allerdings könnte man viele Kunststoffe recyceln.

Die Schülerinnen und Schüler der Junior-Ingenieur-Akademie und der Forscherklasse  widmeten sich spannenden Fragestellungen zum Thema Recycling von Kunststoffen:

Wie können wir unseren Plastikverbrauch reduzieren und die Müllberge verringern?

Welche Arten von Kunststoffen können recycelt werden und welche nicht?

Wie wird recycelter Kunststoff wiederverwendet und welche Produkte können daraus hergestellt werden?

Welche Auswirkungen hat Recycling von Kunststoffen auf die Umwelt und das Klima?

Mit Gummibärchen stellten die Schülerinnen und Schülern den Recyclingprozess nach. Nach Farben sortiert oder unsortiert wurden die Bärchen eingeschmolzen und neu in Formen gegossen. Beeindruckende Ergebnisse kamen bei dem Gummibärchenrecycling heraus, beispielhaft zeigte diese Vorgehensweise wie Kunststoffrecycling funktionieren kann.

Daraus ergab sich unter anderem eine weitere Frage: Gibt es Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen, die umweltfreundlicher sind?

Biokunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzen, Algen, Bakterien oder Pilzen hergestellt und sind biologisch abbaubar oder kompostierbar. Eine Herstellung von Biokunststoffen aus pflanzlichen Rohstoffen wie Maisstärke, Zuckerrohr, Kartoffeln oder Zellulose wäre denkbar. Kunststoff aus Milch rückte zur eigenen Produktion in den Fokus. Die Herstellung erfolgt durch die Extraktion von Casein aus Milch und ist relativ einfach. Dieses Material ist biologisch abbaubar und kann unter bestimmten Bedingungen kompostiert werden. Casein-Kunststoffe sind auch leicht mit Lebensmittelfarben zu färben und können eine ähnliche Festigkeit wie herkömmliche Kunststoffe aufweisen.

Die Herstellung von Biokunststoffen hat mehrere Vorteile, darunter eine geringere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, eine Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes und eine bessere biologische Abbaubarkeit, bemerkten die Schülerinnen und Schüler. Allerdings stellten sie fest , dass es weitere  Herausforderungen gibt, denen man sich stellen muss: Die Problematik Lebensmittel als Ressource in diesem Bereich einzusetzen und damit verbunden die Konkurrenz um Anbauflächen, die Effizienz der Herstellungsprozesse und die Sammlung und Verwertung von biologisch abbaubaren Kunststoffen.

Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit diesen komplexen Zusammenhängen auseinandergesetzt und ausgiebig diskutiert.

Dr. Christina Oßwald