Kurzer Abriss des Austausches
Seit über 30 Jahren besteht ein reger Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Marktbreit und zwei Schulen in Coutances.
Im Jahre 1981 – also schon vier Jahre vor der Unterzeichnung der Urkunde, die die Städtepartnerschaft zwischen Coutances und Ochsenfurt besiegelte – hatte das staatliche Lycée Lebrun (Jahrgangsstufe 6-12) in Coutances einen Austausch mit der Realschule Ochsenfurt geplant. Alles war schon in die Wege geleitet, als sich plötzlich herausstellte, dass Französisch an der Realschule Ochsenfurt nur als Wahlfach angeboten wird und somit keine Zuschüsse fließen konnten. Damit war dem Vorhaben die finanzielle Basis entzogen. Um ihre Schüler, die sich alle schon sehr auf einen Besuch in Franken freuten, nicht zu enttäuschen, suchten die französischen Kollegen nach einem Ausweg und wandten sich an das Gymnasium Marktbreit. Nach kurzem Überlegen sagten die Marktbreiter zu und fanden auch innerhalb kürzester Zeit, genügend Gastfamilien für die französischen Schüler und Schülerinnen. Damit war die Schulpartnerschaft zwischen den beiden Schulen geboren.
1980 Jahre wurden in Frankreich schließlich die Collèges (Jahrgangsstufe 6 – 9) von den Lycées (Jahrgangsstufe 10 – 12) abgetrennt und so entstanden in Coutances zwei eigenständige Schulen, das Collège Jacques Prévert und das Lycée Lebrun. Der Austausch fand nun ausschließlich mit dem Collège Prévert statt, weil man damals wie auch heute das zweite bzw. dritte Lernjahr für die günstigste Zeit für einen längeren Aufenthalt in einer Familie hält. Damals begannen viele französische Schüler bereits in der „Sixième“ mit Deutsch als erster Fremdsprache und meldeten sich dann zwei Jahre später, nämlich in der „Quatrième“, für den Austausch an. In den 90ern ging die Zahl der französischen Schüler, die Deutsch als erste oder auch als zweite Fremdsprache lernten, drastisch zurück. Gründe dafür waren, dass einerseits Englisch immer fester als erste Fremdsprache etabliert wurde und andererseits Spanisch immer beliebter wurde und dem Deutschen als zweite Fremdsprache den Rang ablief. Am Gymnasium Marktbreit hingegen nahm die Anzahl der Französischlerner eher zu; die Nachfrage auf deutscher Seite wurde also ständig größer. Auf der Suche nach einer Lösung wandten wir uns an das Lycée Lebrun und konnten es dann im Jahre 2000 als zweite Partnerschule hinzugewinnen. Seitdem haben die Marktbreiter Schüler, die Französisch als zweite Fremdsprache erlernen, in der Regel Austauschpartner vom Collège Prévert, diejenigen, die sich für Französisch als dritte Fremdsprache entscheiden, Austauschpartner vom Lycée Lebrun.