Von Marktbreit in die weite Welt – das Auswärtige Amt zu Gast bei uns
Manche durch ein Abitur geöffneten Türen führen etwas weiter hinaus in die Welt, das bewies der Gastvortrag von Botschaftsrat Matthias Dehner, Abiturjahrgang 2000, an seiner ehemaligen Schule, dem Gymnasium Marktbreit, am Freitag, den 8. November.
Gegenwärtig an der Botschaft Moskau tätig, nutzte er den Heimatbesuch und stellte den angehenden Abiturienten und Abiturientinnen mögliche Berufswege im diplomatischen Dienst vor. Allerdings müssen die Bewerber geographisch flexibel sein, denn länger als drei Jahre bleibt man selten an einem Ort. Die Bandbreite der Aufgaben garantiert ebenfalls stete Abwechslung. Matthias Dehner schilderte den möglichen Arbeitsalltag: von der Visaausstellung über die Beruhigung bestohlener Touristen bis hin zur Betreuung von Entführungsopfern sei alles drin, wenn man den gehobenen Dienst wähle. Der höhere Dienst, der ein abgeschlossenes Studium voraussetzt, biete dann den Weg bis hin zum Botschafterposten. Egal wofür man sich entscheidet, Freude am Umgang mit Menschen und kulturelle Offenheit sind für Bewerber Pflicht. Dies scheint jedoch Marktbreiter anzuziehen, denn dem Referenten zufolge sind unter den Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes gegenwärtig überdurchschnittlich viele Absolventen unserer Schule.
In einem zweiten Teil ging Matthias Dehner auf seine aktuelle Tätigkeit als Referent für Klima-, Umwelt- und Energiepolitik an der deutschen Botschaft Moskau ein. Die Zuhörer, allesamt Vertreter der Fridays-for-future-Generation, lernten hier andere Seiten des derzeit alles beherrschenden Themas Klimaschutz kennen. Deutsche Diplomaten beraten hier ausländische Firmen, Regierungen und Organisationen durchaus im nationalen Interesse, denn das Know-How im Umgang mit dem Klimawandel kann wirtschaftliche Kontakte fördern, aber auch internationale Konflikte verhindern, abmildern oder beenden. Kritischen Fragen wich Dehner nicht aus, die Zuhörer bohrten beim Thema Nordstream 2 nach. Auch, dass bei aller Klimafreundlichkeit die Sicherung bezahlbarer Energie eine Hauptaufgabe der Außenpolitik ist, wurde nicht verschwiegen.
Die Schülerinnen und Schüler dankten dem Referenten mit langem Applaus und haben nun eine weitere Option vor Augen für den Moment der Berufswahl, der sie alle in nicht allzu ferner Zeit einholen wird. (Ri)