Ausgezeichnet als Vorbild
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und Deutsche UNESCO Kommission zeichnen herausragende Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung aus.
Zahlreiche Institution der Kategorien Lernorte, Netzwerke und Kommunen haben dieses Jahr erneut belegt, wie sich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in vorbildlicher Weise umsetzten lässt und zeigen somit eine enorme Anzahl an praktischen Bildungsbeispielen auf.
Unter dem Motto „Ausgezeichnet“ prämierten Staatssekretär Christian Luft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) Prof. Dr. Maria Böhmer 55 Lernorte, 36 Netzwerke und 9 Kommunen für ihr herausragendes Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung am 20. November in Berlin.
Das Gymnasium Marktbreit wurde als einer von bundesweit 55 herausragenden Lernorten prämiert.
Das sagt die Jury: „In seinem Nachhaltigkeitsbericht „Nachhaltig gestalten! Nachhaltig gestaltet!“ berichtet das Gymnasium Marktbreit über die vielfältigen Maßnahmen, Aktionen und Projekte mit BNE-Bezug, die in den letzten Jahren an der Schule realisiert werden konnten. Das Gymnasium zeigt dabei vorbildhalft, wie nachhaltigkeitsbezogene Vorhaben kommuniziert und allgemein transparent dargestellt werden können. Die Jury hebt besonders den ganzheitlichen BNE-Ansatz des Gymnasiums hervor: Auch bei seiner Bewirtschaftung nimmt das Gymnasium alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen – ökologisch, ökonomisch und sozial – in den Blick.“
Das Gymnasium Marktbreit weist Nachhaltigkeitsstrukturen und Nachhaltigkeitszugänge in zahlreichen Handlungsfeldern auf. Im Rahmen von Projekten, Projektwochen, Kursen, Workshops, Vorträgen, Exkursionen, Erkundungen, Veranstaltungen, Festen und Aktionen wird die nachhaltige Entwicklung gelebt und praktiziert, ohne die Vorhaben immer unmittelbar als „nachhaltig“ zu bezeichnen. Am Gymnasium Marktbreit ist die mehrdimensionale und wertorientierte Gestaltung schulischer Aktivitäten aufgrund der Verankerung im Leitbild und Schulprofil eine pädagogische Selbstverständlichkeit.
Elternbeirat und Schülermitverantwortung sind ausgewählte Einrichtungen der Schulgemeinschaft, die zum Gelingen des Schulalltags im Sinne des Leitbildes beitragen und den Weg in Richtung Nachhaltigkeit mitgestalten.
Die inter- und transdisziplinäre Orientierung im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung erfordert das Zusammenspiel und den offenen Diskurs verschiedenster Akteure. Am Gymnasium Marktbreit gibt es viele Nachhaltigkeitsgestalter. Das belegen die zahlreichen Dokumentationen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften in den Jahresberichten und auf der Website der Schule.
Die Schulleitung ist gemeinsam mit dem Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragten der Schule in die nachhaltigkeitsbezogenen Prozesse und Projekte involviert.
BNE strukturell in der Bildungslandschaft verankert
Seit 2016 zeichnen das BMBF und die DUK im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine Jury bestehend aus Mitgliedern der Nationalen Plattform BNE sowie Vertretern des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK. Neben Lerninhalt, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteure ihr gesamtes Handeln auf BNE aus. Sie orientieren auch die eigene Bewirtschaftung an Prinzipien der Nachhaltigkeit. Somit tragen sie dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Als offizieller Beitrag zum Weltaktionsprogramm stellen sie sich ab sofort auf der Internetseite des BNE-Portals vor und profitieren vom Austausch mit anderen Akteuren in einem breiten Wissens- und Praxisnetzwerk. Darüber hinaus stehen die Freie Universität Berlin und die DUK den Initiativen bei Fragen zu der Weiterentwicklung beratend zur Seite.
Hintergrund
BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015–2019) ist die Umsetzung von BNE als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Deutschland beteiligt sich mit dem Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung, der im Juni 2017 von der Nationalen Plattform BNE verabschiedet wurde.
Beworben haben wir uns auf der Grundlage des Nachhaltigkeitsbericht „Nachhaltig gestaltet! Nachhaltig gestalten!“, den wir 2017 zusammen mit Dr. Martin Hellwig vom Nachhaltigkeitsinstitut Münster erarbeitet haben. Gefördert wurde dieser Bericht vom Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg, dem wir hiermit nochmals herzlich danken.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission (als Pressefoto zur Verfügung gestellt)