Bericht über das Papiertheater im Französischunterricht der 6bc im Rahmen der Lehrwerkstatt
Auch wenn dieser französische Satz vielleicht nicht jedem/r SchülerIn der sechsten Klasse bekannt ist (da er in dieser Jahrgangsstufe nicht zum Standardvokabular gehört), so hat ihn doch jeder am Ende der Stunde verstanden und hätte ihn einem „Nicht-Franzosen“ übersetzen können!
…Diese berühmte Phrase leitete die Unterrichtsstunde am Donnerstag, den 03. Dezember 2020, ein, in der die SchülerInnen von der Lehrwerkerin Luisa Moser und deren Mentorin, Französischlehrkraft Julia Weinrich, in die Welt des französischen Rotkäppchens „Le petit chaperon rouge“ (das kleine Rotkäppchen) entführt wurden– visuell und auditiv.
Mais attention – doch Halt! Gibt es denn inhaltlich einen Unterschied zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Version des Märchens? Hier gilt es wohl schon einmal festzuhalten, dass selbst im Deutschen nicht „die“ Originalfassung des Märchens existiert, sondern mehrere Versionen davon kursieren. Am bekanntesten ist wohl die Variante der Gebrüder Grimm, die ein gutes Ende nimmt: Ein Jäger rettet das Rotkäppchen und seine Großmutter aus dem Bauch des Wolfes und füllt diesen stattdessen mit Steinen, was zum Tod des Tieres führt. Vergleicht man diese Grimm’sche Version mit der Fassung des Franzosen Charles Perrault aus dem Jahr 1697, so stellt man fest, dass es sehr wohl Unterschiede gibt. In der französischen Version bleibt die rettende Instanz des Jägers aus, Rotkäppchen und Großmutter werden vom Wolf gefressen und das Märchen nimmt kein gutes Ende.
Der bundesweite Vorlesetag hat den Anstoß für diese kleine Märcheneinheit gegeben, die fächerübergreifend im Sprachunterricht durchgeführt und auch in den Fächern Englisch und Deutsch aufgegriffen wurde. Normalerweise geht es in diesem Rahmen vor allem darum, die SchülerInnen bewusst zum Zuhören zu animieren. Doch es stellt sich die Frage, ob die SchülerInnen der sechsten Klasse bereits ein so komplexes, wenn auch bekanntes, Märchen rein durch das Zuhören verstehen?
Deshalb wurde das Vorlesen durch eine Art Papiertheater unterstützt. Den SchülerInnen hat es gut gefallen! …und vielleicht sind sie das nächste Mal ja schon selbst die „VorleserInnen“!
Luisa Moser und Julia Weinrich